Die Oper des Slowakischen Nationaltheaters ist die erste slowakische Opernbühne, sie wurde 1920 gegründet. Ihre Laufbahn begann sie im Gebäude der einstigen Stadtoper in Bratislava, erbaut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem Projekt der bekannten Wiener Architekten Helmer und Fellner. Mit ihrer Leitung wurden mehrere bedeutende Persönlichkeiten betraut, einer der ersten war Oskar Nedbal, Komponist und Dirigent europäischen Formats. In der ersten Geschichtsetappe der Oper nahmen tschechische Künstler einen wichtigen Platz ein, die dabei halfen das Ensemble auf hohem professionellem Niveau aufzubauen. Gäste des Opernhauses waren in der Zwischenkriegszeit zahlreiche namhafte Persönlichkeiten der Kunstwelt, wie Richard Strauss, Pietro Mascagni, die hier ihre Werke dirigierten oder Sänger wie Fjodor Schaljapin, Richard Tauber, Sándor Svéd, Ema Destinová, Zinka Milanov. Nach dem zweiten Weltkrieg erhielt das Theater das erste große Nationalwerk zum Geschenk, das Musikrama Eugen Suchoňs Krútňava (Katrena). Auf der Bühne der Oper des SND feierten auch große Werke führender europäischer Opernkünstler, der slowakischen Komponisten Eugen Suchoň und Ján Cikker ihre Premiere. Die Mitglieder des Kunstensembles waren ausgezeichnete Interpretern, insbesondere in den siebziger und achtziger Jahren gelang mehreren von ihnen der Durchbruch auf renommierten europäischen Bühnen. Es handelte sich insbesondere um die Vokalkünstler Peter Dvorský, Sergej Kopčák, Gabriela Beňačková, den Dirigenten Ondrej Lenárd, später waren es die Tenöre Miroslav Dvorský, Sergej Larin, der Baryton Dalibor Jenis, die Sopranistin Ľubica Vargicová, der Bass Peter Mikuláš und andere. Die Oper des SND erlangte allmählich auch im breiteren europäischen Kontext Aufmerksamkeit, mit ihren Inszenierungen absolvierte sie mehrere wichtige Tourneen. Sie feierte Erfolge an der Pariser Opéra-Comique, beim weltbekannten Festival in Edinburgh sowie während ihrer Japan-Tournee. Sehr enge Partnerschaftsbeziehungen verbinden das Opernhaus traditionsgemäß mit dem Opernhaus des Nationaltheaters Prag, zusammen mit welchem regelmäßig gegenseitige Gastvorstellungen veranstaltet werden. Nach den gesellschaftspolitischen Veränderungen im Zusammenhang mit der Samtenen Revolution kam es zur Grenzöffnung und den einheimischen Elite-Vokalkünstlern bot sich die Möglichkeit im verstärkten Maße in die westliche Opernwelt durchzudringen, wobei sie regelmäßig auf die heimische Bühne zurückkehrten. Heute handelt es sich insbesondere um Persönlichkeiten wie Pavol Bršlík, Adriana Kučerová, Štefan Kocán, Jolana Fogašová, Aleš Jenis, Simona Šaturová und andere, die die slowakische Vokalkunst in der Welt repräsentieren. Das Jahr 2007 war ein Umbruchsjahr in der Geschichte der Oper des SND, in dem am Donauufer das neue Gebäude des SND eröffnet wurde. Die Oper verfügte somit über einen modernen Spielraum der neue Inszenierungsmöglichkeiten bot. 2017 fand große internationale Beachtung die neuzeitige Premiere von Vivaldis vergessenem Stück Arsilda in der Regie David Radoks mit dem gastierenden Ensemble Collegium 1704 unter dem Taktstock von Václav Luksa; das auf der Bühne des SND von einem großen europäischen Künstler Peter Konwitschny inszeniert wurde; Partner mehrerer Projekte waren renommierte europäische Theater und Festivals wie die Flämische Oper in Antwerpen und Gent, das Grand Théâtre de Luxembourg, die Opéra Royal de Versailles, die Bregenzer Festspiele u.a. 2023 erfreute sich einer großen Aufmerksamkeit die Premiere der Inszenierung des historischen Operndramas Eugen Suchoňs Svätopluk unter dem Taktstock von Martin Leginus inszeniert von Roman Polák, die aus Anlass des 30. Jubiläums der Entstehung der Slowakischen Republik aufgeführt wurde. Auch am Dirigentenpult stehen regelmäßig angesehene Gäste: Juraj Valčuha, Rastislav Štúr, Tomáš Netopil, Jaroslav Kyzlink, Robert Jindra, Tomáš Brauner, Enrico Dovico, Marco Guidarini, Pietro Rizzo und andere. Die Oper des SND arbeitet derzeit anhand des Semi-Stagione-Prinzips – das Angebot in der Saison bilden mehr als fünfzehn unterschiedliche Operntitel, Kammer- sowie größere Konzertveranstaltungen. Große Aufmerksamkeit schenkt das Ensemble der Oper des SND den genuin slowakischen Werken sowie den kleinsten Zuschauern.